Pilzzucht-Kits

Unsere Pilzzucht-Kits enthalten etwa 4,5 kg Substrat, bestehend aus Buche-Sägespänen aus dem Waadtländer Jura, etwas Bio-Weizenkleie und dem Myzel des Pilzes deiner Wahl. Das sind dieselben Substrate, die wir auch in unserer Produktion verwenden, daher haben wir sie fast immer vorrätig.

Du kannst graue, weiße, gelbe, rosa oder italienische Austernseitlinge, den fetten Pholioten, Hericium (Igelstachelbart), Pioppino, Shiitake oder sogar Reishi züchten!

Die günstigste Möglichkeit ist, dein Kit auf unseren Märkten oder direkt im Labor in Pompaples abzuholen, aber wir können es dir auch per Post zusenden.

Natürlich stehen wir dir bei Fragen oder Problemen mit deinem Kit zur Seite. Wenn du aber die untenstehenden Anweisungen befolgst, sollte alles gut klappen.

Ich habe mein Pilz-Kit erhalten!

Was jetzt?

Von unserer Seite:
Das Kit, das du in der Hand hältst, wurde vorinkubiert, das heißt, wir haben das Myzel bereits bei einer sommerlichen Temperatur zwischen 20 und 25 °C im Substrat wachsen lassen. Diese Vorinkubation unter kontrollierten Bedingungen ist wichtig für das Überleben des Myzels, das plötzliche Temperaturschwankungen während seines vegetativen Wachstums nicht mag. Das Kit verlässt das Labor erst nach vollständiger Reifung, es ist also jetzt viel robuster! 😉

Jetzt bist du dran! Einige erste Tipps:
Für die Fruchtbildung muss das Myzel glauben, dass der Herbst naht, es braucht also etwas kühlere Bedingungen.
Diese Pilze benötigen eine Temperatur zwischen 15 und 22 °C zum Wachsen, mit Licht, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Wenn deine Wohnung im Winter etwas warm ist oder die Temperatur am Standort des Kits über 20 °C liegt, stelle das Kit für 24 bis 48 Stunden in den Kühlschrank (außer rosa Austernseitlinge und Reishi, die tropisch sind). Dieser Kälteschock signalisiert dem Myzel, mit der Fruchtbildung zu beginnen.
Wenn du eine Fußbodenheizung hast, stelle das Kit nicht auf den Boden, sondern auf einen Stuhl oder ein Möbelstück.
Bereite das Kit möglichst in einer sauberen Umgebung vor: am besten in der Küche oder auf einem sauberen Tisch, mit sauberen Händen. Wenn du Alkohol hast, desinfiziere die Außenseite des Kits und deine Hände damit.

Wenn du dich nicht sofort darum kümmern kannst, kein Problem: Stell es in den Kühlschrank. Dort hält es sich problemlos bis zu zwei Monate, außer der rosa Austernseitling, der diese Temperaturen nicht verträgt.

Vorbereitung des Pilz-Kits

Wenn du ein „rohes“ Kit erhältst, ist der Vorteil, dass du selbst entscheiden kannst, wie du deine Pilze wachsen lassen möchtest. 🙂

Es gibt hauptsächlich drei Fruchtungsmethoden: SIDE FruitingTOP Fruiting oder „nacktes“ Fruiting!

Falls dein Kit bereits begonnen hat, kleine verkümmerte Pilze an der Oberfläche zu bilden, ist das kein Problem. Es braucht nur zwei Minuten zusätzliche Vorbereitung, die sogenannte Scratch-Technik (Kratzen).

SIDE FRUITING

Pilze, die sich am besten für SIDE Fruiting eignen:

Alle Austernseitlinge
Lion’s Mane – Löwenmähne (Hericium)
Kastanienpilz (Pholiota adiposa)
Truthahnschwanzpilz (Coriolus versicolor)

Bei dieser Methode wachsen die Pilze auf dem Teil des Substrats, der direkten Kontakt mit dem Plastik hat, was das Wachstum an der Oberfläche eines Baumstamms simuliert.

Handhabung:
Der Kontakt mit Sauerstoff ist hier das Hauptsignal für das Pilzwachstum. Wir beginnen daher damit, die Lufttasche im Kit zu entfernen, indem wir eine kleine Ecke abschneiden, um die Luft entweichen zu lassen, und das Plastik sauber wie einen Briefumschlag falten. Sobald die Luft entwichen ist, legen wir das Kit auf den Kopf und schneiden Öffnungen hinein, durch die die Pilze herauswachsen können.

Wenn die Feuchtigkeitsbedingungen ideal sind, mache ich normalerweise zwei 5 cm große Kreuze auf derselben Seite, damit die gesamte Energie des Myzels in diese Richtung konzentriert wird. In trockeneren Umgebungen sind kleinere Löcher besser, z. B. 1 x 1 cm.

 

Befeuchtung:
Pilze brauchen Feuchtigkeit, um zu wachsen, ohne auszutrocknen (besonders in trockenen Winterwohnungen).

Es gibt mehrere Möglichkeiten:
1/ Mehrmals täglich Wasser auf die eingeschnittenen Stellen sprühen, bis die Pilze erscheinen, und dann weitersprühen, bis sie nicht mehr wachsen, meist bis zur Ernte. Diese einfache Methode funktioniert am besten in einer bereits etwas feuchten Umgebung (z. B. Badezimmer), da die Gefahr besteht, dass die Primordien (kleine Pilze) austrocknen.

2/ Das Kit mit einer durchsichtigen Plastikbox abdecken, die als kleines Gewächshaus dient, und 1 bis 3 Mal täglich Wasser an die Innenwände sprühen.
Da Pilze atmen wie wir, muss die Box vor jedem Besprühen gelüftet werden, um die Luft zu erneuern. Man kann auch Löcher in die Box bohren oder zumindest ein Buch unter die Box legen, damit tagsüber Luft zirkulieren kann.

3/ Die „SHOTGUN“-Methode: Das Kit in eine Plastikbox legen, die mit 3–4 cm feuchtem Perlit ausgelegt ist, der langsam Feuchtigkeit abgibt, und mit einem Deckel abdecken. Optimal sind Löcher an allen vier Seiten der Box, damit Luft zirkulieren kann. Wenn du keine Löcher machen möchtest, lasse den Deckel nicht ganz schließen, lüfte aber mindestens zweimal täglich und sprühe etwas Wasser an die Innenwände.
Mit dieser Methode kannst du sogar ein Wochenende wegfahren, ohne dass die Pilze austrocknen.

4/ Der Luxus: Eine Mini-Gewächshaus-Tasche mit zwei oder drei Regalen verwenden – wie das „Martha“-Zelt, das man im Supermarkt für einige Dutzend Franken bekommt – und wie bei der Box befeuchten und lüften. Vorteil: Du kannst mehrere Blöcke gleichzeitig verwalten.

Pilze erscheinen je nach Bedingungen und Art nach 1 bis 4 Wochen.

TOP FRUITING

Pilze, die sich am besten für TOP Fruiting eignen:

Pioppino (Cyclocybe aegerita)
Austernseitling „Black Pearl“
Kastanienpilz (Pholiota adiposa)
Reishi (Ganoderma lucidum & sessile)

Bei dieser Methode wachsen die Pilze auf dem Teil des Substrats, der nicht mit Plastik in Kontakt ist, also in der Lufttasche des Beutels.

Handhabung:
Schneide die beiden oberen Ecken des Beutels ab und stelle ihn an einen kühlen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Befeuchtung:
Sprühe 1–2 Mal täglich Wasser durch die Löcher, ohne zu durchnässen.
Nach 7 bis 10 Tagen erscheinen die Primordien, und zwei bis drei Tage später beginnen die Pilze zu wachsen.
In diesem Stadium solltest du den oberen Teil des Beutels entlang des weißen Filters ganz aufschneiden, da die Pilze mehr Sauerstoff für ihr Wachstum benötigen.
Sprühe weiter, bis die Pilze reif sind.

Diese Methode macht das Pilzwachstum sehr einfach und sicher, da alles im Beutel passiert und nur ein kleiner Zerstäuber benötigt wird. 🙂

NACKTES FRUCHTEN

Betroffener Pilz: Shiitake – Lentinula edodes

Unser Freund Shiitake mag es, seine Pilze ohne „Hemd und Hose“ zu machen, mit einem Kälteschock und einem Klaps – ein echtes Kind. Die Pilze wachsen in alle Richtungen, egal ob Plastik da ist oder nicht, also lass ihn machen.

Handhabung:
Wasche deine Hände gründlich, nimm das Kit in die Hand und klopfe dreimal auf die Unterseite. Diese Behandlung simuliert den Fall eines alten toten Baums, der nach monatelanger oder jahrelanger Besiedlung durch Myzel umgefallen ist.
Nimm den Substratblock aus dem Beutel und lege ihn auf Backpapier, damit die braune Flüssigkeit (Metaboliten), die austritt, nicht überall hinläuft.

Befeuchtung:
Sprühe kaltes Wasser auf die gesamte Oberfläche des Blocks, bis er fast durchnässt ist. Manche tauchen den Block auch für einige Minuten in kaltes Wasser, um ihm zu signalisieren, dass der Herbst mit seinen ersten kalten Regenfällen naht.
Da der Pilz keinen Plastikschutz mehr hat, muss er in einer sehr feuchten Umgebung gehalten werden, wie bei der Methode 3/ „SHOTGUN“ oder besser noch Methode 4/ dem „Martha“-Zelt, die du weiter oben bei den Feuchtigkeitsmethoden für SIDE Fruiting findest.
Im Gegensatz zu anderen Pilzen kannst du den Block bei jeder Befeuchtung leicht besprühen, bis die Primordien erscheinen, danach genügt es, die Wände des Behälters zu befeuchten.

Ernte

Sobald das Kit bereit zur Fruchtbildung ist, dauert es 5 bis 10 Tage, bis die Primordien (Baby-Pilze) erscheinen.
Vom winzigen Primordium zum reifen Pilz vergehen 7 bis 10 Tage. Der Pilz wächst sichtbar und verdoppelt seine Größe täglich bis zur Reife.

Die Reife kann je nach Art unterschiedlich aussehen, aber bei Austernseitlingen, Pioppini, fetten Pholioten und Shiitake sollte der Rand des Hutes nicht mehr als waagerecht hochgezogen sein – ein Zeichen, dass der Pilz aufgehört hat zu wachsen. Wenn er an manchen Stellen gelb wird, muss er unbedingt geerntet und schnell verwendet werden. Je jünger, desto besser die Haltbarkeit.

Die Ernte ist einfach: Schiebe deine Finger hinter den Pilz entlang des Kits, drehe leicht und ziehe ihn zu dir. Du hast dann den Pilzstrauß mit etwas Substrat in der Hand. Schneide das Substrat, das aus Holz besteht und unverdaulich ist, ab. Die Pilze können direkt in die Küche! Kein Bürsten oder Reinigen nötig, unsere Freunde sind drinnen gewachsen und daher sauber!

Zweite Ernte

Bei Pilzen, die im SIDE Fruiting gewachsen sind: Klebe ein Stück Klebeband auf das Loch der ersten Ernte und mache ein neues an einer anderen Stelle. Mit etwas Glück und Pflege kommt nach 2–3 Wochen eine zweite Ernte.

Bei Pilzen, die im TOP Fruiting gewachsen sind: Sobald alle Pilze entfernt sind (am besten mit Handschuhen, um Schimmelkontamination zu vermeiden), bereite das Kit wie für SIDE Fruiting vor und starte neu.

Für Shiitake, die ohne Plastik wachsen, NACKTES FRUCHTEN : Wenn keine Pilze mehr wachsen, stelle das Kit an einen luftigen, trockenen Ort und lass es 4 bis 6 Wochen trocknen. Dann tauche es 24 Stunden in sehr kaltes Wasser, um es zu rehydrieren. Setze es wieder in Fruchtbedingungen wie beim ersten Mal und es sollte erneut Pilze produzieren.

Die Menge der zweiten Ernte hängt von der ersten ab. Im Allgemeinen kann das Kit etwa 1 kg Pilze über 2–3 Ernten liefern.

Und wenn wir noch einen Schritt weitergehen…

Das Leben deines Kits hängt von zwei Hauptfaktoren ab: dem Alter des Myzels – ja, es altert wie wir und muss sich durch Sporen vermehren, dagegen können wir nichts tun – und der Wassermenge im Kit!
Ein Kit wird nicht wie eine Pflanze gegossen, denn das gesamte Wasser, das für das Pilzwachstum nötig ist, ist bereits im Inneren enthalten. In der Regel besteht das Substrat aus etwa 60 % Wasser und 40 % organischer Substanz. Die Befeuchtung während der Fruchtbildung dient nur dazu, zu verhindern, dass die kleinen Pilze durch die Umgebungsluft austrocknen, und fördert nicht direkt ihr Wachstum.
Aber wenn der Pilz wächst, besteht er zu 90 % aus Wasser und zu 10 % aus organischer Substanz, was das Substrat austrocknet. Um es zu rehydrieren, kannst du das Kit 24 Stunden in eine Wanne mit Wasser tauchen und mit einem Gewicht beschweren, damit es unter Wasser bleibt. Keine Sorge, das Myzel verträgt es gut, im Wasser zu leben.

Nach dem gründlichen Abtropfen setzt du das Kit wieder zur Fruchtbildung ein und drückst die Daumen!

Um die Operation zu optimieren, wäre es sinnvoll, das Wasser vorher abzukochen, um es zu sterilisieren, und dann im Kühlschrank kalt zu stellen. So wird das alternde Myzel vor bakteriellen Kontaminationen geschützt und die Frische des Wassers stimuliert es wie ein kalter Herbstregen.

Ende des Zyklus

Schimmel markiert das Ende des Lebens deines Kits, da er beginnt, das Myzel am Ende des Zyklus zu zersetzen.

Pilz-Kits sind hervorragender Kompost. Gartenbesitzer können ihnen eine letzte Chance an einem dunklen, feuchten Ort außerhalb des Plastiks geben. Sie könnten dich im Herbst überraschen, aber pass gut auf, dass kein unerwünschter oder giftiger Pilz wächst!

Zeitplan je nach Art

Graue
Austernseit.
(pleurotus ostreatus)

Inkubation bei uns:
2-3 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
10-20 Tage bei 15-20°C

Zweite Ernte:
10-20 Tage bei 15-20°C

 

Weißer Austernseit.
(Pleurotus ostr.
var. Florida)

Inkubation bei uns:
2 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
7-20 Tage bei 17-20°C

Zweite Ernte:
10-20 Tage bei 17-20°C

 

Gelber Austernseit.(Pleurotus citrinopileatus)

Inkubation bei uns:
10-15 Tage bei 20-24°C

Fruchtbildung:
10-20 Tage bei 17-20°C

Zweite Ernte:
10-20 Tage bei 17-20°C

 

Rosa
Austernseit. (Pleurotus      djamor)

Inkubation bei uns:
2 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
7-20 Tage bei 18-25°C

Zweite Ernte:
7-20 Tage bei 18-25°C

 

Italienischer Austernseit.(Pleurotus pulmonarius)

Inkubation bei uns:
2 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
10-20 Tage bei 15-20°C

Zweite Ernte:
10-20 Tage bei 15-20°C

 

Löwenmähne
(Hericium erinaceus)

Inkubation bei uns:
2 semaines à 20-24°C

Fruchtbildung:
10-20 Tage bei 15-20°C

Zweite Ernte:
10-20 Tage bei 15-20°C

 

Pioppino
(cyclocybe
aegerita)

Inkubation bei uns:
2 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
10-20 Tage bei 17-20°C

Zweite Ernte:
10-20 Tage bei 17-20°C

 

Kastanienpilz (Pholiota
adiposa)

Inkubation bei uns:
8-12 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
10 à 20 Tage bei 17-20°C

Zweite Ernte:
10-20 Tage bei 17-20°C

 

Shiitake
(Lentinula
edodes)

Inkubation bei uns:
8-12 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
7-20 Tage bei 15-20°C

Zweite Ernte:
7-20 Tage bei 15-20°C

 

Red Reishi
(Ganoderma
lucidum)

Inkubation bei uns:
2 Wochen bei 20-24°C

Fruchtbildung:
2-3 Monate bei 22-26°C

Zweite Ernte:
2-3 Monate bei 22-26°C

 

Inkubation :
Während der Inkubation simulieren wir den Sommer, in dem das Myzel ruhig seinen alten, feuchten Baumstamm oder Stubben im Unterholz verzehrt.
Diese Phase findet in der Regel bei uns unter kontrollierten Bedingungen statt.

Fruchtung :
Die Fruchtung erfolgt im Herbst, wenn die Temperatur sinkt. Das Myzel nähert sich der Oberfläche des Stammes und bereitet sich, beleuchtet und mit Sauerstoff versorgt, darauf vor, seinen Fruchtkörper, den Pilz, zu bilden!

Wir simulieren dies, indem wir Löcher in das Kit schneiden und es an einem kühlen, gut belüfteten Ort ohne Zugluft platzieren, der hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung ist.
Es ist wichtig, häufig zu befeuchten, ohne das Substrat zu durchnässen, damit die kleinen Pilze erscheinen können, ohne auszutrocknen.
Die ersten Tage des Pilzwachstums sind für die Feuchtigkeitsversorgung besonders entscheidend!

Artenbezogene Hinweise

Da jede Pilzart unterschiedlich ist, findest du unten zusätzliche Informationen über den Stamm, den du züchtest.

Alle Arten:
Wenn die Pilze ihre Wachstumsphase beendet haben, beginnt sich um dein Kit herum ein weißer Staub abzusetzen – das sind die Sporen, die die Pilze produzieren. Sie sind nicht gefährlich, aber wenn du zu Asthma neigst, solltest du vermeiden, deine Pilze im Schlafzimmer wachsen zu lassen.

Während des Wachstums kann es vorkommen, dass Pilze versuchen, in Trauben zwischen Substrat und Plastik zu wachsen, fern von den Öffnungen, die du gemacht hast. Das ist das Spiel mit dem Lebendigen – die Pilze machen oft, was sie wollen! Keine Panik: Schneide das Plastik etwa 1 cm vor den Pilzen auf, die in diese Richtung wachsen, aber nur, wenn sie größer als 3–4 cm sind. Wenn nur wenige kleine Pilzansätze hier und da sind, musst du nichts tun und wartest, bis sie dort herauskommen, wo du es vorgesehen hast.

Austernseitlinge – Pleurotus sp.:
Sie sind die widerstandsfähigsten und am einfachsten zu züchtenden Pilze.
Ernte die Pilztraube, wenn die Hutkanten noch nach unten oder waagerecht zeigen. Wenn sie sich nach oben krümmen, sind sie immer noch essbar, aber weniger haltbar und weniger schön anzusehen.
Beim italienischen Austernseitling erfolgt die Ernte, sobald die ersten Pilze an den Rändern nach oben gebogen sind – das kann sehr schnell gehen, innerhalb weniger Stunden.
Der rosa Austernseitling zeigt am schnellsten seine Lamellen. Keine Sorge, solange er wächst und keine gelblichen Ränder zeigt, lasse ihn wachsen. Sobald er erntereif erscheint, bereite ihn schnell zu, denn er hält sich im Kühlschrank nicht länger als 3 Tage und wird mit der Zeit stärker riechen.
Der gelbe Austernseitling wächst in Trauben um einen Stiel. Dieser ist etwas hart, aber in dünne Scheiben geschnitten gut essbar.

Lion’s Mane – Löwenmähne – Hericium erinaceus:
Dieser Pilz ist ebenfalls gut für den Innenanbau geeignet.
Das Myzel von Hericium ist sehr fein und kaum durch den Beutel sichtbar, aber es reagiert sehr empfindlich auf Sauerstoff und beginnt oft bereits am 10. Inkubationstag mit TOP Fruiting, selbst wenn der Beutel noch geschlossen ist.
Wir öffnen den Beutel meist, kratzen die Oberfläche des Substrats (mit sauber desinfizierten Händen, idealerweise mit Alkohol) ab, um verkümmerte Pilze zu entfernen, und schließen den Beutel dann wieder für SIDE Fruiting.
Beim Schneiden des Lochs für Hericium machen wir im Gegensatz zu den Austernseitlingen keine Kreuzöffnung von 5 cm, sondern eine einfache Öffnung von 5 cm oder sogar ein kleines Loch. So konzentriert der Pilz seine Energie auf diese kleine Sauerstoffzufuhr, und das Myzel trocknet weniger aus.
Wenn der Pilz reif ist, hört er auf zu wachsen, seine „Haare“ verlängern sich, und die Spitze beginnt zu vergilben. Das sind Zeichen, dass er erntereif ist. Junge Pilze können rosa sein, was normal ist; sie werden beim Reifen weiß

Pioppino – Schwarzperlen-Austernseitling – Cyclocybe aegerita:
Wie oben erwähnt, bevorzugen wir TOP Fruiting, aber SIDE Fruiting ist auch möglich, meist für die zweite Fruchtung.
Das Myzel bildet braune Krusten an der Substratoberfläche, besonders an der Grenze zwischen Substrat und Plastik. Berühre diese Krusten möglichst nicht, sie sind sehr empfindlich.
Daraus wachsen Primordien und dann Pilze in Büscheln. Ernte die Büschel, wenn die Hutkanten weiß werden. Die Fruchtung kann sich über 2–3 Tage erstrecken oder an einem Tag eine ganze Pilzdecke hervorbringen.
Entferne Pilzreste von der Substratoberfläche und verschließe den Beutel für die Vorbereitung auf SIDE Fruiting.

Kastanienpilz – Pholiota adiposa:
Dieser Pilz kann sowohl im TOP als auch im SIDE Fruiting wachsen.
Er ist extrem empfindlich auf Sauerstoff, sodass schon die kleinste Lufttasche zwischen Plastik und Substrat ausreicht, um eine Pilztraube zum Wachsen zu bringen.
Schneide eine kleine Öffnung von etwa 1 cm vor den Pilzen, damit sie herauswachsen können.

Shiitake – Lentinula edodes:
Wie oben beschrieben, wächst Shiitake „nackt“ in einem feuchten Raum, sonst bildet sich eine Kruste, und die Primordien können nicht wachsen.
Im Gegensatz zu anderen Pilzen sollte er in den ersten Tagen 2–3 Mal täglich besprüht werden, bis die kleinen Pilze erscheinen.
Sie werden geerntet, sobald die Lamellen sichtbar sind, indem man sie direkt am Substrat abschneidet.

Reishi – Ganoderma lucidum und sessile:
Die ersten Primordien erscheinen bereits in der zweiten Inkubationswoche.
Die Fruchtung erfolgt bei höheren Temperaturen zwischen 22 und 26 °C.
Um lange Stiele („Antlers“) zu erhalten, lässt man den Pilz im Beutel bis zum Filter wachsen. Solange kein Sauerstoff zugeführt wird, wächst nur der Stiel.
Wenn der Pilz Sauerstoff bekommt, bildet er den Hut („Conk“). Am Ende seines Zyklus produziert er eine große Menge Sporen, die Hut und Umgebung mit dunkelbraunem Sporenstaub überziehen.

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